german deutsch

Kontakt: Instagram @alle_waehlen_tue E-Mail (an Ruben oder Miri): alle-waehlen@tuebingen.social

Schwerpunkte der Wahlprogramme

Klicke unten auf den Namen einer Partei, um zu lesen welche Politik diese Partei umsetzen will wenn sie die Wahl gewinnt:

Allgemeine Positionen

Um das Wirtschaftswachstum wieder voranzutreiben, setzt die SPD im Entwurf zu ihrem Wahlprogramm unter anderem auf günstigere Strompreise. Dafür will sie die Netzentgelte deckeln.

Außerdem sollen Firmen Steuererstattungen für Investitionen bekommen. Ein sogenannter Deutschlandfonds soll zudem mit öffentlichem und privatem Kapital Investitionen fördern. Die Schuldenbremse will die SPD reformieren.

Der Mindestlohn soll laut SPD-Wahlprogramm steigen, damit die Binnennachfrage die Wirtschaft ankurbelt. Außerdem sollen 95 Prozent der Menschen steuerlich entlastet werden, während Spitzeneinkommen und -vermögen stärker besteuert werden sollen. Die Mietpreisbremse soll verlängert werden und künftig unbefristet gelten.

In der Verteidigungspolitik hält die SPD an Olaf Scholz' Entscheidung fest, keine "Taurus"-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Der Verteidigungsetat soll künftig zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen.

Am 11. Januar haben die Delegierten beim Parteitag das Wahlprogramm verabschiedet.

Positionen zu Zurückweisungen und Asylverfahren in Drittstaaten

Die SPD lehnt Grenzschließungen und Zurückweisungen an der Grenze ab. Sie setzt sich für eine Beschleunigung der Asylverfahren ein – Entscheidungen sollen innerhalb von sechs Monaten fallen, Abläufe effizienter werden – etwa durch mehr Digitalisierung. Auch Asylverfahren in Drittstaaten lehnen die Sozialdemokraten ab. Sie bekräftigen das individuelle Recht auf Asyl innerhalb der EU.

Positionen zu Abschiebungen

Die SPD setzt auf "humane" und "konsequente" Abschiebungen, bevorzugt freiwillige Ausreisen und betont die Bedeutung rechtsstaatlicher Standards. Abschiebungen sollen vor allem bei Straftätern erfolgen – und bei "Personen, die eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen".

Positionen zu Sozialleistungen für Geflüchtete

Die SPD setzt sich für eine angemessene soziale Absicherung von Geflüchteten ein, die die Integration fördern soll. Sozialleistungen sollen Schutzbedürftigen zugutekommen, aber "Fehlanreize" vermeiden – etwa bei der Aufnahme von Arbeit. Integrationskurse sollen ausgebaut und werden.

Allgemeine Positionen

Die Grünen wollen dem Entwurf ihres Wahlprogramms zufolge ein Klimageld einführen, mit dem Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen entlastet werden sollen. Auch die Ampelkoalition hatte bereits ein Klimageld vereinbart, es kam aber nicht zur Umsetzung.

Mit einem sogenannten Bürgerfonds wollen die Grünen die Altersvorsorge sichern und das Rentensystem gerechter gestalten. Der Fonds soll sich aus Darlehen und Eigenmitteln des Bundes speisen und Nachhaltigkeitskriterien beachten. Spitzenkandidat Robert Habeck hat außerdem eine Milliardärsteuer vorgeschlagen.

Beitragszahler bei der Pflege- und Krankenversicherung wollen die Grünen entlasten - und pflegende Angehörige besser unterstützen. Versicherungsfremde Leistungen wie Beiträge für Bürgergeldempfänger sollen über den Staat finanziert werden. Um das zu finanzieren, sollen auch die Privatversicherten in den Finanzausgleich des Gesundheits- und Pflegesystems einbezogen werden.

Der "Kampf gegen die Organisierte Kriminalität" ist laut Wahlprogramm ein Schwerpunkt für die Grünen. Es soll ein gemeinsames Zentrum der Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern geben. Außerdem wollen die Grünen Geldwäsche mit einer schlagkräftigen Finanzpolizei bekämpfen.

Am 26. Januar treffen sich die Grünen zum Sonderparteitag, um ihr Wahlprogramm zu verabschieden.

Positionen zu Zurückweisungen und Asylverfahren in Drittstaaten

Die Grünen betonen: "Deutschland ist und bleibt ein Einwanderungsland." Die Partei bekennt sich klar zum Recht auf Asyl. Asylverfahren in Drittstaaten lehnen die Grünen ab, genauso wie Zurückweisungen und stationäre Kontrollen an den Grenzen.

Positionen zu Abschiebungen

Die Grünen betonen die Einhaltung von Menschenrechten und lehnen pauschale Abschiebungen in unsichere Länder ab. Sie setzen auf freiwillige Rückkehrprogramme und bessere Bleiberechtsregelungen für gut Integrierte oder Menschen in Ausbildung.

Positionen zu Sozialleistungen für Geflüchtete

Die Grünen setzen sich für eine bessere Integration in bestehende Sozialsysteme ein. Sie fordern ein stärkeres Angebot an Integrations- und Sprachkursen, um Geflüchtete schneller in Arbeit zu bringen. Digitale Angebote sollen den Zugang zu sozialen Leistungen vereinfachen und beschleunigen.

Allgemeine Positionen

Die Union will Steuern senken und den Solidaritätszuschlag abschaffen. Rentenkürzungen schließt sie in ihrem Wahlprogramm aus. Dafür will sie beim Bürgergeld kürzen.

In der Asylpolitik haben CDU und CSU eine harte Linie. "Eine strikte Begrenzung der Migration ist dringend nötig", heißt es im Entwurf des Wahlprogramms. Es solle mehr sichere Herkunftsstaaten geben und auch nach Syrien und Afghanistan solle abgeschoben werden.

Die Union will mehr Geld für die Verteidigung ausgeben. Außerdem sollen "Brennpunkte und Gefahrenorte" mit Videokameras und System zur Gesichtserkennung ausgestattet werden.

Das von der Ampelkoalition umgesetzte Selbstbestimmungsgesetz will die Union vollständig kippen.

Stromsteuer und Netzentgelte will die Union senken und Netze, Speicher und alle Erneuerbaren ausbauen. Das Heizungsgesetz der Ampelkoalition zur Senkung klimaschädlicher Emissionen solle abgeschafft und an der "Option Kernenergie" festgehalten werden - inklusive Prüfung einer Wiederaufnahme der "zuletzt abgeschalteten Kernkraftwerke".

Die CDU trifft sich am 3. Februar 2025 zum vorgezogenen Bundesparteitag in Berlin, die CSU am 8. Februar zu einem Parteitag mit Blick auf die Bundestagswahl. Das Wahlprogramm gilt aber bereits als beschlossen.

Positionen zu Zurückweisungen und Asylverfahren in Drittstaaten

Die Union kündigt eine "grundsätzliche Wende" in der Migrationspolitik an und will einen "faktischen Aufnahmestopp" durchsetzen. Geflüchtete will sie an der Grenze abweisen - Grenzkontrollen sollen verlängert und verbessert werden, Asylverfahren auch in sicheren Drittstaaten durchgeführt werden.

Positionen zu Abschiebungen

Die Union fordert eine konsequente Abschiebung abgelehnter Asylbewerber, insbesondere von Straftätern und Gefährdern. Sie setzen auf "Bundesausreisezentren" zur effektiven Durchführung von Abschiebungen und wollen dafür auch mit den Herkunftsländern zusammenarbeiten.

Positionen zu Sozialleistungen für Geflüchtete

Die Union unterstützt die Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete. Für ausreisepflichtige Geflüchtete sollen Sozialleistungen auf das absolute Minimum ("Bett, Brot und Seife") reduziert werden. Geflüchtete aus der Ukraine sollen kein Bürgergeld mehr erhalten.

Allgemeine Positionen Die FDP plant in ihrem Wahlprogramm umfangreiche Steuerentlastungen. In der Einkommensteuer will die FDP den Grundfreibetrag um mindestens 1.000 Euro anheben. Dies solle sicherstellen, dass sich Arbeit stärker lohne, als Sozialleistungen zu beziehen. "Um zusätzliche Arbeitsanreize zu schaffen, wollen wir Zuschläge für Überstunden bei Vollzeitarbeit von der Lohnsteuer befreien", heißt es im Entwurf.

Der Spitzensteuersatz soll nicht schon ab einem Jahreseinkommen von gut 68.000 Euro greifen, sondern erst ab 96.600 Euro. Eine Vermögensteuer wird abgelehnt. In der Gastronomie soll einheitlich ein reduzierter Mehrwertsteuersatz für Speisen von sieben Prozent gelten.

Zudem wollen die Liberalen Unternehmen entlasten. Dazu soll eine Steuerreformkommission eingesetzt werden. Ziel sei, die Steuerbelastung von Unternehmen auf unter 25 Prozent zu senken, so das Papier. Dazu soll der Solidaritätszuschlag vollständig abgeschafft und die Körperschaftsteuer gesenkt werden.

Das Bürgergeld wollen die Liberalen "grundlegend reformieren" und Bürokratie abbauen. Zudem wirbt die FDP weiter für eine Aktienrente. Die Einhaltung der Schuldenbremse sei ein "zentrales Gebot", heißt es weiter.

Die FDP hat sich am 9. Januar zum außerordentlichen Parteitag getroffen. Das Wahlprogramm gilt bereits als beschlossen.

Positionen zu Zurückweisungen und Asylverfahren in Drittstaaten

Die FDP will die "irreguläre" Migration begrenzen und die Einwanderung nach wirtschaftlichem Interesse gestalten. Alle gesetzlichen Grundlagen sollen in einem "Einwanderungsgesetzbuch aus einem Guss" gebündelt werden. Asylverfahren sollen auch in Drittstaaten stattfinden können. Die FDP will außerdem Zurückweisungen an der Grenze "erproben".

Positionen zu Abschiebungen

Die FDP fordert eine Zentralisierung der Zuständigkeit für Abschiebungen auf Bundesebene und schnellere Verfahren. Personen ohne Bleiberecht sollen Deutschland "unverzüglich" verlassen.

Positionen zu Sozialleistungen für Geflüchtete

Auch die FDP setzt auf Sach- statt Geldleistungen, die Bezahlkarte soll flächendeckend eingeführt werden. Sozialleistungen sollen niedriger als das Bürgergeld gehalten werden – auch für Geflüchtete aus der Ukraine.

Allgemeine Positionen

Die Linke setzt im Entwurf ihres Wahlprogramms für die Bundestagswahl auf soziale Gerechtigkeit. Die Partei will höhere Steuern für Vermögende einführen - etwa einen Spitzensteuersatz der Erbschaftsteuer von 60 Prozent für "Großvermögen ab einem zu versteuernden Erbe von drei Millionen Euro zuzüglich des Freibetrags".

Der Mindestlohn soll laut Wahlprogramm der Linken auf 15 Euro steigen. Außerdem soll es ein Rentenniveau von 53 Prozent und eine Mindestrente von 1.310 Euro geben.

Für den ländlichen Raum plant die Linkspartei eine mindestens stündliche Anbindung an Bus und Bahn. Flüge, die kürzer als 500 Kilometer oder fünf Zugstunden sind, will die Partei verbieten.

Die Linke will Initiativen wie die von China und Brasilien aufgreifen, um einen Frieden in der Ukraine zu verhandeln. Dass US-Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden, lehnt die Linke ab.

Der Linken-Sonderparteitag zur Verabschiedung des Wahlprogramms hat am 18. Januar stattgefunden.

Positionen zu Zurückweisungen und Asylverfahren in Drittstaaten

Die Linke bekennt sich zum Recht auf Asyl. Sie lehnt alle bisherigen Verschärfungen auf nationaler und europäischer Ebene ab. Sie lehnt Schnellverfahren, Inhaftierungen und Rückführzentren ab, genau wie die Einstufung sicherer Herkunftsländer und die Verlagerung der Asylverfahren in Drittstaaten.

Positionen zu Abschiebungen

Die Linke lehnt Abschiebungen grundsätzlich ab, insbesondere in Krisengebiete. Straftäter sollen nicht abgeschoben, sondern in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden. Stattdessen will sie Menschen ohne sicheren Aufenthaltsstatus langfristige Perspektiven bieten.

Positionen zu Sozialleistungen für Geflüchtete

Die Linke lehnt Sachleistungen und Bezahlkarten als diskriminierend ab. Stattdessen fordert sie reguläre Geldleistungen in Höhe der solidarischen Mindestsicherung für alle Menschen - unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Darüber hinaus fordert sie den flächendeckenden und kostenfreien Zugang zu Gesundheitsversorgung und Sprachkursen für alle Geflüchteten.

Allgemeine Positionen

Das Alleinstellungsmerkmal des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) soll auch im Bundestagswahlkampf die "Friedenspolitik" sein. "Das BSW ist die einzige Friedenspartei im Deutschen Bundestag, die die aktuelle Hochrüstung ebenso konsequent ablehnt wie Waffenlieferungen in Kriegsgebiete", heißt es im Wahlprogramm.

Das BSW will "endlich wieder billige Energie", wie Namensgeberin Sahra Wagenknecht sagt - auch aus Russland. Von Sanktionen gegen Russland und China hält sie auch nichts. Im Wahlprogramm ist die Rede von einer Klima- und Umweltpolitik, "die den Klimawandel ernst nimmt, aber sich nicht in planlosem Aktivismus verrennt und dabei viele Milliarden Euro Steuergeld verbrennt". Dazu plant das BSW auch, das Verbrennerverbot und das Heizungsgesetz zurückzunehmen.

Außerdem spricht sich das BSW für eine Expertenregierung aus. Die Partei will ein "Kompetenz-Kabinett aus Fachleuten" bilden, "denen es tatsächlich um das Wohl unseres Landes und nicht um ihre Anschlussverwendung in der Wirtschaft geht und die das verloren gegangene Vertrauen in den Staat und die Demokratie wiederherstellen können."

Weitere Forderungen sind ein höherer Mindestlohn, eine Bürgerversicherung statt privater und gesetzlicher Krankenkasse und weniger Migration. Das Wahlprogramm des BSW wurde am 12. Januar beim Bundesparteitag in Bonn beschlossen.

Positionen zu Zurückweisungen und Asylverfahren in Drittstaaten

Das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) fordert einen Stopp der "unkontrollierten Migration". Wer aus einem sicheren Drittstaat einreist, hat nach Auffassung des BSW kein Recht auf Aufenthalt und damit auch keinen Anspruch auf ein Asylverfahren oder soziale Leistungen. Asylverfahren sollen außerhalb der EU stattfinden.

Positionen zu Abschiebungen

Das BSW fordert konsequente Abschiebungen und eine Verschärfung der rechtlichen Rahmenbedingungen – notfalls auch durch eine Grundgesetzänderung. Personen ohne Bleiberecht sollen schnellstmöglich ausreisen. Straftäter sollen ihren Anspruch auf Asyl verlieren.

Positionen zu Sozialleistungen für Geflüchtete

Die Sozialleistungen für Geflüchtete hält das BSW für einen "Fluchtanreiz" nach Deutschland und fordert eine Reduzierung finanzieller Unterstützung.

Allgemeine Positionen

Die AfD will laut ihrem Wahlprogramm-Entwurf aus der EU austreten, den Euro abschaffen und die D-Mark wieder einführen. Darüber soll es eine Volksabstimmung geben.

In ihrem Entwurf zum Wahlprogramm leugnet die AfD außerdem den menschengemachten Klimawandel. Die Partei setzt sich deshalb für Kohlekraftwerke ein, will wieder in die Atomkraft einsteigen und auch wieder russisches Gas beziehen.

Auch die Wirtschaftssanktionen gegen Russland will die AfD aufheben. Die Ukraine solle ein neutraler Staat außerhalb von NATO und EU werden. Die Bundeswehr solle finanziell gut ausgestattet und personell verstärkt werden.

In der Asylpolitik fordert die AfD Grenzkontrollen und Zurückweisungen an den Grenzen. Außerdem sollen Asylsuchende an den Grenzen in Gewahrsam genommen werden können.

Die AfD wird in drei Bundesländern - Sachen, Sachsen-Anhalt und Thüringen - vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. Der Jugendverband der AfD, die "Junge Alternative" stuft der Verfassungsschutz in fünf Bundesländern - Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachen, Sachsen-Anhalt und Thüringen - als gesichert rechtsextrem ein.

Positionen zu Zurückweisungen und Asylverfahren in Drittstaaten

Die AfD geht noch weiter und will das individuelle Recht auf Asyl ganz aus dem Grundgesetz streichen. Die Partei fordert Grenzkontrollen und Zurückweisungen an der Grenze. Einreisende aus Drittstaaten sollen in Deutschland kein Asyl beantragen dürfen. Geflüchtete sollen an der Grenze in Gewahrsam genommen werden können. Asylverfahren sollen außerhalb Deutschlands durchgeführt werden.

Positionen zu Abschiebungen

Die AfD fordert eine "Rückführungsoffensive". Auf ihrem Parteitag in Riesa im Januar hat die Partei "Remigration" offiziell zur Leitlinie gemacht. Abgeschoben werden sollen alle ausreisepflichtigen Personen, insbesondere Straftäter, Gefährder und Personen ohne Schutzstatus. Sie sollen auch in Krisenregionen abgeschoben werden.

Positionen zu Sozialleistungen für Geflüchtete

Die AfD fordert die drastische Reduzierung von Sozialleistungen an Geflüchtete. Sie plädiert für eine vollständige Umstellung auf Sachleistungen und die Einführung einer Bezahlkarte.

Die Zusammenfassungen sind im Original von der Tagesschau. Die Positionen zu Flucht, Migration und Asyl sind vom Rundfunk Berlin Brandenburg